Die USA haben es vorgemacht, die Berliner kopiert. Die Krefelder haben es ebenfalls übernommen, gehen jedoch einen Schritt weiter. Die Rede ist von so genannten White Bikes oder Ghost Bikes. Hierbei handelt es sich um komplett weiß gestrichene Fahrräder, die, versehen mit verschieden Spruchtafeln durch die Krefelder Polizei an ausgesuchten Verkehrsknotenpunkten innerhalb des Stadtgebietes aufgestellt worden sind.
Der Hintergedanke dabei ist, sowohl auf vergangene Verkehrsunfälle hinzuweisen, als auch zu mahnen, um in Zukunft umsichtiger am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies gilt insbesondere für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie eben Radfahrer oder auch Fußgänger. Durch die Präsenz der White Bikes sollen diese ihr eignes Verhalten im Straßenverkehr reflektieren und beim nächsten Mal noch gewissenhafter daran teilnehmen.
Dies betrifft Auto- und LKW-Fahrer im gleichen Maße. Bereits im Vorfeld sollen die motorisierten Verkehrsteilnehmer beispielsweise beim abbiegen oder rangieren zu noch mehr Umsichtigkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr angehalten werden.
Im Gegensatz zu den USA, die ihre „Geisterräder“ nur an den Orten aufstellen, wo in der Vergangenheit jemand zu Tode gekommen ist, stehen die Krefelder White Bikes an ausgesuchten Verkehrs- und Unfallknotenpunkten der letzten Jahre. Das erste „Geisterrad“ wurde am 6. August 2009 an der Ecke St. Töniser Straße und Schicksbaum aufgestellt. An dieser Kreuzung haben sich in den letzten drei Jahren acht Unfälle ereignet, in die Fahrradfahrer verwickelt gewesen sind. Zwei weitere White Bikes werden in den nächsten Tagen sowohl am Ostwall Ecke Rheinstraße als auch vor dem Hauptbahnhof aufgestellt.
Jedes Krefelder White Bike wird für ca. vier Wochen an einer ausgesuchten Stelle stehen, im Anschluss wird der Standort gewechselt. Auf diese Art können die White Bikes an all den Plätzen innerhalb des Krefelder Stadtgebietes Station machen, wo es zu Unfällen mit Radfahrern gekommen ist. Die Gesamtdauer der Aktion ist für den Zeitraum von einem Jahr angelegt.