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Verkehrs-Aktion „Sehen und gesehen werden“ gestartet

By 20. November 2012Januar 11th, 2021No Comments

„Sehen und gesehen werden“ – diese Prämisse steht im Vordergrund der gleichnamigen Verkehrsaktion, die aktuell am Arndt-Gymnasium und am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium durchgeführt wird. Schüler der fünften, sechsten und siebten Klassen durchlaufen dabei einen Parcours, auf dem sie lernen, wie wichtig eine ausreichende Beleuchtung des Fahrrads ist. Gleichzeitig wurde die neue Kampagne der Initiative „Krefelder Verkehr“ von Stadt, Polizei und Verkehrswacht vorgestellt. Sie ist ab sofort im ganzen Stadtgebiet zu sehen.

Engagiert strampeln die Schüler auf dem Rad und bannen gespannt in die „Black Box“, in der durch den Antrieb ein Bildschirm aufleuchtet. Wie viele Fahrradfahrer sind zu erkennen? Die Frage ist nicht einfach, denn auf der Kreuzung auf dem Monitor sind sowohl Radler mit Beleuchtung, als auch welche ohne unterwegs. Und gerade die sind im Verkehrsgetümmel schwierig zu erkennen. 20 der rund 30 Schüler, so stellt sich später heraus, haben alle Radler entdeckt, zehn lagen aber auch daneben. Ein Fehler, der im Straßenverkehr tödlich enden kann. Die „Black Box“ ist eine von vier Stationen auf dem Parcours, den die Schüler des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums heute durchlaufen. Das Ziel ist, dass sie erkennen, wie wichtig eine ausreichende Beleuchtung ihres Fahrrads ist.

Oder auch ihre Bekleidung. Denn in einer weiteren Station sehen die Schüler, was eine Warnweste ausmacht oder wie hell die sogenannten Katzenaugen im Licht erscheinen. „Wir können hier viel ausprobieren und dadurch viel lernen“, sagt Robin Halemba. Der Zwölfjährige der Klasse 7c ist in der „Werkstatt“, einer weiteren Station des Parcours, besonders engagiert. Hier müssen die Schüler Mängel an einem Fahrrad erkennen: Ein Bremszug ist locker, am Rücklicht hat sich ein Kabel gelöst und der Vorderreifen ist platt. Mängel, die mit wenigen Handgriffen repariert werden können, was den Schülern eindrucksvoll bewiesen wird. „Ich wusste gar nicht, dass das so leicht ist“, sagt ein Mädchen, die den Sattel fixieren soll. „Sonst macht das immer Papa, aber jetzt weiß ich ja, wie es geht.“ In der letzten der vier Stationen erklärt ein Polizist grundlegende Regeln der Straßenverkehrsordnung und zeigt auf, was es für große Qualitätsunterschiede bei der Beleuchtung eines Fahrrads gibt. Klares Ergebnis: LED schlägt Halogen. „Trotzdem werdet ihr damit keine große Fläche vor euch beleuchten können. Aber ihr werdet gesehen. Das ist mindestens genauso wichtig. Genau deswegen sind auch Reflektoren vorne, hinten und an den Reifen Pflicht“, sagt der Beamte. Als kleinen Hinweisgeber erhalten die Schüler die Broschüre „Fahrradbeleuchtung“ und kleine Präsente.

Im Rahmen der Aktion stellt Tania Cosman, Geschäftsführerin der Agenur „wolff kommunikation“, die neuen Kampagne der Initiative „Krefelder Fairkehr“ vor. „Licht?“ prangt in großen gelben Buchstaben auf dem dunklen Plakat, auf dem ein Fahrradfahrer im Schatten zu sehen ist. „Wir haben eine bedrohliche Bildsprache gewählt, um die Verkehrsteilnehmer schnell zu erreichen. Sie wirkt wie ein Scheinwerfer“, schildert Cosman, die sich in einem Wettbewerb gegen andere Agenturen durchgesetzt hatte. Das Plakat ist bis Ende November 2012 im ganzen Stadtgebiet zu sehen, ein großes Banner wird am Bunker an der Oppumer Straße aufgehängt und Fahnen wehen vor dem Rathaus, dem Stadthaus und vor der Polizeiwache. Zudem gibt es tausende Aufkleber. „Wir sprechen damit alle Verkehrsteilnehmer an, haben aber einen besonderen Fokus auf junge Verkehrsteilnehmer gelegt, die als Autofahrer und Fahrradfahrer erstmals in der dunklen Jahreszeit im Verkehr unterwegs sind. Die einen wollen wir sensibilisieren, noch stärker auf Radfahrer zu achten, und die anderen daran erinnern, dass sie ihr Licht anschalten.“
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