Hartmut Könner, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, war in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Verkehrssicherheitsinitiative „Krefelder Fairkehr“ Teilnehmer einer Expertenrunde, die der ADAC Nordrhein-Westfalen in Dortmund zum Thema „Schulwegunfälle“ veranstaltete.
Könner konnte in der Runde die langjährigen Erfahrungen und Ergebnisse präsentieren, die in Krefeld seit der Gründung von „Fairkehr“ 1999 gemacht wurden.
Völlig unstrittig war die Tatsache, dass Eingriffe in den Straßenverkehr zur Verbesserung der Sicherheit für Schüler notwendig sind. Insofern hatte der ADAC nur Experten geladen, die über „Best-Practice-Modelle“ referierten.
Einiges kam den Krefeldern unter den Teilnehmern bekannt vor. So waren zum Beispiel die Empfehlungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zur Erstellung von Schul- und Radwegplänen auf einer zweitägigen Tagung in Krefeld vor knapp zwei Jahren erarbeitet worden. Grundlagen waren damals die Pläne, die in Krefeld schon seit längerem in Umlauf waren. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr stellte die Initiativen zum Mobilitätsmanagement und zum Netzwerk „Verkehrssicheres NRW“ vor.
Da geht es um Leitgedanken wie die Reduzierung von Verkehrsunfällen, um sichere und eigenständige Mobilität für alle, um mehr Lebensqualität durch umweltfreundliche Verkehrsmittel, um die Zusammenführung engagierter Partner der Verkehrssicherheit, um den Aufbau und die Beratung von Netzwerken auf kommunaler Ebene und um den Erfahrungs- und Informationsaustausch.
Könner betonte in seinen Ausführungen, dass die Stadt Krefeld Schulwegunfälle immer als Teil von Kinderunfällen gesehen und mit einer vereinheitlichten Strategie unter kompetenter Ausnutzung der Fähigkeiten von Verwaltung, Polizei, Schulen und Verkehrswacht bekämpft habe.
Die Zahl der Krefelder Schulwegunfälle wurde so von über 80 bereits bis zu den Anfängen der Aktion Krefelder Fairkehr 1999 auf rund 60 Unfälle gedrückt. Bis 2010 gelang es der Initiative, die Zahl auf zwölf Unfälle zu reduzieren.
Doch seither sind die Schulwegunfälle wieder signifikant gestiegen, 2011 waren es 32 und 2012 auch noch 30. Könner stellte die Fragen in den Raum, ob dieser in Krefeld zu beobachtende Anstieg auch anderenorts zu verzeichnen ist. Er fragte, ob dieser Anstieg etwas mit der freien Grundschulwahl zu tun haben könne. Oder ob durch den zunehmenden Nachmittagsunterricht gestresste Schüler auf den Feierabendverkehr mit ebenso gestressten Arbeitnehmern treffen.
Hier gelte es, aufmerksam zu analysieren und weiterzuarbeiten. Die künftige Entwicklung wird zeigen, ob die Fairkehr-Kampagnen der letzten beiden Jahre zu Beleuchtung und Helmtragen beim Radfahren etwas zur Beruhigung der Zahlen beitragen werden.