Das Kresch-Theater zeigt am kommenden Sonntag, 21. April, um 16 Uhr erstmals das Stück „Kopf hoch“. Es entstand in Zusammenarbeit mit der Initiative „Krefelder Fairkehr“. Das Stück ist geeignet für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren und soll zeigen, wie cool ein Fahrradhelm sein kann – „ohne den Zeigefinger zu heben“, wie Regisseur Helmut Wenderoth betont. Wie wichtig ein Helm sein kann, schilderte Wolfgang Weidner von der Krefelder Polizei: „Von 833 verunfallten Menschen in Krefeld sind 342 Radfahrer. Ein Fahrradhelm verhindert zwar nicht den Unfall, kann aber seine Folgen mindern. Wir wollen mit diesem Stück natürlich Kinder und Jugendliche erreichen, aber auch deren Eltern.“
Der Inhalt des knapp 45-minütigen Stücks ist schnell erzählt: Tom, ein cooler Mountain-Biker und eigentlich immer sehr sicher unterwegs, verunglückt mit seinem Fahrrad tödlich – ein einschneidendes Erlebnis für seine Freunde Robin (Laura Thomas) und Steph (Elias Ordelmanns). Steph, der sich eine Mitschuld am Tod seines Freundes gibt, hat beschlossen nie mehr Montainbike zu fahren und nicht mehr mit Robin zu reden. Doch Robin lässt nicht locker. Die Zuschauer können neben turbulenten und waghalsigen Szenen einiges erwarten. „Das ist Verkehrserziehung mit einer spannenden Geschichte“, so Wenderoth. Und René Linke, der das Stück geschrieben hat, ergänzt: „Die Ansprüche waren hoch, schließlich wollten wir die Botschaft verstecken, aber gleichzeitig einen Stoff finden, der das Publikum mitreißt. Auch dank dieser beiden zauberhaften Schauspieler ist uns das gut gelungen.“ Laura Thomas, die eigentlich noch mitten in ihrer Schauspielausbildung in Köln steckt, hatte sich spontan am Kresch-Theater beworben und Wenderoth prompt überzeugt. Und Elias Ordelmanns sei ein kluger, weitdenkender Schauspieler, „der dazu am Fahrrad alles kann.“ Superlativ über Superlativ – doch halten die Aussagen, was sie versprechen?
Ja. Denn schnell wird deutlich, dass Linke und Wenderoth mit den beiden Akteuren einen Glücksgriff gelandet haben. Thomas springt mit einer Selbstverständlichkeit umher, dass man ihr die Vernarrtheit eines Teenagers sofort abnimmt. Ordelmanns spielt den traumatisierten Steph dagegen fast lethargisch. Von dieser nervenden Robin möchte er nichts mehr wissen – oder doch? Nicht verhehlen möchte Linke, dass er den Text Ordelmanns ein wenig auf den Leib geschrieben hat. Dass Thomas dies mit ihrer forschen Art ergänzt, mag Glück sein, vielmehr aber wohl an ihrem Talent liegen.
Zusätzlich zu dem Stück gibt es einen theaterpädagogischen Begleitworkshop mit dem Thema „Wie uncool es sein kann, seine Coolness dadurch auszudrücken, dass man keinen Fahrradhelm trägt“. „Diese Nachbereitung ist uns sehr wichtig, denn wir wollen mit ‚Kopf hoch‘ ja auch etwas erreichen“, erklärt Michael Hülsmann, Fahrradbeauftragter der Stadt Krefeld und Geschäftsführer von „Krefelder Fairkehr“. Im Jahr 1999 ist die Initiative „Krefelder Fairkehr“ in die intensive Phase der Bekämpfung der Kinderunfälle eingetreten. Ausgangspunkt waren eine Untersuchung und ein Handlungskonzept der Ruhruniversität Bochum. Seitdem setzen sich die Verantwortlichen mit verschiedenen Maßnahmen gegen Kinderunfälle ein. „Kopf hoch“ ist nach dem Stück „Einer fehlt“ (2008) die zweite Zusammenarbeit von „Krefelder Fairkehr“ und dem Kresch-Theater.
Weitere Termine von „Kopf hoch“ sind Montag, 22. April, 10.30 Uhr, Dienstag, 23. April, 10.30 Uhr, Mittwoch, 15. Mai, 10.30 Uhr, Donnerstag, 16. Mai, 10.30 Uhr, Sonntag, 23. Juni, 16 Uhr, Montag, 24. Juni, 10.30 Uhr und Dienstag, 25. Juni, 10.30 Uhr. Aufgeführt wird das Stück auf der Studiobühne I der Fabrik Heeder, Virchowstraße 130. Der Eintrittspreis für Kinder und Jugendliche beträgt vier Euro, Erwachsene zahlen zehn Euro. Karten, auch noch für die Premiere, und weitere Informationen gibt es unter Telefon 0 21 51 / 86 26 26 oder im Internet unter www.kresch.de.